Lagemeldung aus Hamburg
Lagemeldung aus Hamburg

Im September 2020 übernahm ich den FPU in Hamburg mitten in der Pandemie. Seit einigen Monaten schon war die Präsenzlehre ausgesetzt und Vorhaben der Interessengemeinschaften, nachdem wir zu Beginn des Jahres noch Rheinmetall und das Schießübungszentrum besuchen durften, untersagt. Neuerungen, die ich mir vor meinem „Dienstantritt“ überlegt hatte, konnten nicht umgesetzt werden. Stattdessen mussten wir mit der Situation umgehen und umdenken und das betraf nicht nur uns, sondern auch die übergeordnete Führung. Die Bindung der Kameraden an die jeweilige Truppengattung ist eine der Kernaufgaben der Interessengemeinschaften. Wie dies gewährleisten, die Kameraden anwerben, wenn Präsenz nahezu unmöglich ist? So, wie vieles in der letzten Zeit gemacht wird: Via Internet. Wir als FPU setzen bis zur Rückkehr der Präsenzlehre darauf mit spannenden und Informativen Vorträgen durch Offiziere und andere qualifizierte Personen die Kameraden zu begeistern und bei uns zu halten. Des Weiteren sind die Interessengemeinschaften auch für unseren SAOOC (Senior Army Officer On Campus) ein Herzensanliegen. Mit einer neuen Internetpräsenz auf unserer Studieneigenen Lernplattform kann sich jeder jederzeit über die Interessengemeinschaften informieren und diesen beitreten. Vieles mehr ist hier geplant aber noch nicht ausgereift.
Beginn Studienjahr 2018/2019
In kameradschaftlicher Runde wurden Interessen und Absichten des FPU präsentiert und erste Ratschläge und Tipps aus der eigenen Erfahrung unserer älteren Mitglieder für den neuen Jahrgang für die anstehenden vier Jahre gegeben.
Am 1.November 2018 besuchten wir die Hobbykommandanten des Deutschen Panzermuseums in Munster, welche ehrenamtlich die Lehrsammlung bei der Wartung, Pflege und Präsentation der Exponate unterstützen. Bei den durchgeführten Arbeiten konnten Einblicke gewonnen werden, welche im regulären Museumsbetrieb eher selten möglich sind.

Simulatorausbildung am AusbZ Munster
Der Schwerpunkt der Jahresplanung 2018/2019 liegt neben Veranstaltungen, wie Exkursion und Besuchen, klar auf der Simulatorausbildung am AusbZ Munster, welche in regelmäßigen Abständen angeboten wird. Hierbei können bereits erfolgte Kenntnisse vertieft und gefestigt werden. Für andere Kameradinnen und Kameraden stellt diese Ausbildung den ersten Berührungspunkt mit den Bedienerplätzen des Hauptwaffensystems der Panzertruppe, dem LEOPARD 2, dar. In den Monaten November und Dezember wurde jeweils eine Simulatorausbildung angeboten. Durch das eng getaktete Studium steht uns für derartige Angebote in der Regel nur der wöchentliche Donnerstag, welcher für allgemeinmilitärische Veranstaltungen freigehalten wird, zur Verfügung. Klar sein muss, dass der Auftrag die Erlangen des Masterabschlusses nach vier Jahren ist. Die Bindung an die Truppengattung sowie die Pflege der Kameradschaft im FPU schließt an den Auftrag an. Somit beschränken sich unsere Vorhaben zumeist auf einen Tag, was bei dem breitem Angebot jedoch gut zu praktizieren ist.
Leutnantsbildverleihung 2018
Am am 27. November 2018 erfolgte die Leutnantsbildverleihung durch den General der Panzertruppen, Oberst Bernd Prill, welche zusammen mit der „Kameradschaft Grenadiere an der Universität der Bundeswehr Hamburg“ durchgeführt worden ist. Diese traditionelle Veranstaltung zielt primär auf den im Sommer des Jahres zum Leutnant beförderten Offizieranwärterjahrgang ab. Im würdigen Rahmen wurde den beförderten Leutnanten der Panzer- und Panzergrenadiertruppe das Leutnantsbild verliehen.
Auf dem Leutnantsbild ist im Hintergrund der Hof Roth im Raum Munster zu sehen. Vor ihm befinden sich die ehemaligen Hauptwaffensysteme der Panzer-, Panzergrenadier-, Panzeraufklärer und Panzerjägertruppe. Dieses besondere Bild soll unseren Kameradinnen und Kameraden als Erinnerung zur Beförderung zum Panzertruppenoffizier dienen und sie auf ihrem weiteren Weg stärken. Zum Jahresabschluss erfolgte das schon traditionell gewordene „Grillen der Kampftruppen“, bei dem die Pflege der Kameradschaft unter den Interessengemeinschaften und Kameradschaften der Kampftruppen im Mittelpunkt stand.

Besuch im Gefechtsübungszentrum Heer (GÜZ)

Im Zuge der Übergabe des Ausbildungsbereichs Panzertruppen hatte der nun ehemalige General der Panzertruppen, Oberst Michael Knoke, die Einladung an die studierenden Offiziere und Offiziersanwärter ausgesprochen, ihn in seiner neuen Funktion als Leiter des Gefechtsübungszentrums Heer zu besuchen und genannte Ausbildungseinrichtung zu besichtigen.
Im Rahmen der Truppengattungsbindung hat der FPU die Einladung dankend angenommen und am 24. Januar 2019 das GÜZ mit sechs studierenden Offizieren und Offiziersanwärtern der Panzertruppe besucht. Der Besuch startete mit der Begrüßung durch Oberst Knoke und einer anschließenden Einweisung in die Kapazitäten und Möglichkeiten, die das GÜZ im Rahmen der Ausbildung bieten kann. Aber genauso auch die Anforderungen, die an ein Truppenteil gestellt werden, welches im GÜZ beübt wird.
Nach dieser Einweisung folgte die Besichtigung der Kommandozentrale, in der die laufenden Übungen überwacht werden und die Auswertung vorgenommen wird. Anschließend wurde uns gezeigt, wie Mensch und Material mit dem Ausbildungsgerät Duellsimulator (AGDUS) ausgerüstet werden und welche Neuerungen in Zukunft zu erwarten sind. Nach der Mittagspause hatten wir die Möglichkeit, die Übungsstadt „Schnöggersburg“ zu besichtigen und mehr über die letzten Übungsdurchgänge sowie die Rolle von Kampfpanzern in urbanem Gelände zu erfahren. Abschließender Höhepunkt des Besuches war das Beobachten von Kampf- und Schützenpanzern im Angriff. Dies wurde verbunden mit einer Einweisung in das Gelände durch den Führer vor Ort, sowie Erklärungen der Schiedsrichter zur laufenden Übung.
54. Berliner Panzerschoppen
Am 6. Februar 2019 fuhren wir mit einer Abordnung des FPU zum 54. Berliner Panzerschoppen, welcher in den Räumlichkeiten des Deutschen Bundestags abgehalten worden ist. Die in regelmäßigen Abständen stattfindenden Panzerschoppen sind aus unserer Sicht eine weitere hochwertige Gelegenheit, Informationen aus der Truppengattung oder auch aus den Entwicklungen im Heer allgemein zu gewinnen und in den Austausch mit anderen Offizieren zu kommen. Somit ist der Berliner Panzerschoppen zum festen Bestandteil in der Jahresplanung des FPU geworden. Es referierte zum Thema „Die Lage einer Kampftruppenbrigade im Jahr 2019 – Parallelität von Einsätzen, einsatzgleichen Verpflichtungen, Fähigkeit zur Landes- und Bündnisverteidigung und Multinationalität“ Herr Brigadegeneral Andreas Durst, Kommandeur der Pz- GrenBrig 41.
Vortrag OL3
Um Eindrücke vom noch laufenden Offizierlehrgang 3 (OL3) des 82. Offiziersanwärterjahrgangs (OAJ) zu erhalten, besuchte uns am 13. Februar 2019 zum monatlichen Panzerstammtisch eine Abordnung der Lehrgangsteilnehmer. Im Vortrag erörterte Oberleutnant Philipp Thiele elementare Bestandteile des Lehrgangs, der für Teile des FPU im Januar 2020 beginnen wird. In angenehmer Runde konnten so diverse Fragen aus erster Hand beantwortet werden, was uns einen hervorragenden Einblick aus Sicht der Lehrgangsteilnehmer auf anstehende Laufbahnabschnitte verschaffte, die zeitnah nach dem Studium folgen werden. Ein besonderer Fokus lag auch auf dem oftmals vernachlässigten Sport sowie die Einzelkämpfervorbereitung (EKV). Vor allem im Hinblick auf den Einzelkämpferlehrgang Teil I ist der regelmäßige Sport unerlässlich und muss zur wöchentlichen Routine jedes Panzeroffiziers gehören – unabhängig ob im Studium oder in der Truppe!
Symposium der Panzertruppen
Im März folgte die Teilnahme am Symposium der Panzertruppen, welches alljährlich als Höhepunkt im Programm definiert werden kann. Die Möglichkeit, tiefgreifende Informationen aus dem Heer und im Besonderen den Panzertruppen zu erhalten, wurde von vielen Mitgliedern des Freundeskreises genutzt. Neben den Vorträgen kam der Austausch mit anderen Kameradinnen und Kameraden nicht zu kurz. Besonders gefreut hat uns das Treffen mit unseren Kameradinnen und Kameraden der Universität der Bundeswehr München.
Arbeitseinsatz Kursk-Besedino
Wie bereits im Schwarzen Barett Nr. 59 beschrieben, erfolgt im Juli in Kooperation mit dem „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ ein Arbeitseinsatz auf dem Soldatenfriedhof Kursk-Besedino. Da der Freundeskreis Panzertruppe (FOP) die Patenschaft für den Friedhof übernommen hat, sollten die Teilnehmer gleichzeitig Mitglieder des FOP sein. Diesem Aufruf sind fünf studierende Offiziere und Offizieranwärter des FPU gefolgt. Nach der abgeschlossenen Anmeldung ist nun die Absicht, im Juli diesen Jahres nach Russland zu verlegen und den Arbeitseinsatz durchzuführen.
Ausblick
Bis zur vorlesungsfreien Zeit 2019, welche von Juli bis einschließlich September reicht, werden wir an weiteren Simulatorausbildungen teilnehmen, um Inhalte zu festigen oder gar zu verbessern. Desweiteren wird im Juni die Teilnahme beim Solidaritätslauf unserer Universität, wie jedes Jahr, erfolgen. In diesem Jahr wird die Soldaten- und Veteranenstiftung (SVS), die Oberst-Schöttler-Versehrten- Stiftung sowie die Stiftung der Deutschen Polizeigewerkschaft unterstützt. Unter dem Motto „Hilf mit!- Lauf mit!“ wollen wir diejenigen unterstützen, die nach Verwundung oder Krankheit einen Weg zurück ins Leben suchen. Ebenso dient die Veranstaltung dazu, Spendengelder für die Familien gefallener Kameradinnen und Kameraden zu erlaufen. Der Solidaritätslauf 2019 findet am Donnerstag, den 13. Juni 2019 an der Helmut-Schmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg statt. Abschließend lässt sich festhalten, dass sich eine deutliche Interessensteigerung an der Panzertruppe erkennen lässt, was sich nicht zuletzt in den Tätigkeiten des FPU wiederspiegelt. Das motiviert. Die Trendwende Personal hat uns somit erfolgreich erreicht. In Zukunft wollen wir den Stellenwert des FPU als Interessenvertretung der Panzertruppe an der Universität der Bundeswehr Hamburg weiter steigern.
PANZER HURRA!