Lagemeldung aus Hamburg
Der FPU Hamburg im zweiten Jahr der Pandemie
Rückblick

Das erste Halbjahr des Jahres 2021 an der Helmut-Schmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg war wie das Jahr 2020, geprägt von den Einschränkungen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie. Die allermeisten studierenden Offiziere und Offizieranwärter befanden sich im Home-Office, die militärische und zivile Verwaltung arbeitete im Rumpfbetrieb und die gesamte Lehre musste über die gängigen Onlineformate abgewickelt werden. Veranstaltungen der Interessen- und Arbeitsgemeinschaften durften nur in einem so eng gesteckten Rahmen stattfinden, dass Treffen in Präsenz keine Handlungsoption darstellten. Viele der IG´s und AG´s legten ihre Tätigkeiten daher vorübergehend nieder.
Die vorübergehende Einstellung der IG-Tätigkeiten stellte für den FPU Hamburg allerdings keine Option dar. Es drohte über die fortdauernde Pandemie der Draht in die Truppe, aber auch zu dem im Oktober 2020 eingeschleusten Studierendenjahrgang 2020 abzureißen. Die einzige Möglichkeit, dies zu verhindern, stellte für uns der Rückgriff auf Online-Veranstaltungen dar. Diese eignen sich zwar nur im geringen Maße zur Knüpfung kameradschaftlicher Bande, erlaubten es aber dennoch weiter Flagge zu zeigen und den FPU am Leben zu erhalten. Insgesamt drei erfolgreiche Vortragsveranstaltungen im Onlineformat konnten so realisiert werden. Zunächst berichteten die Oberleutnante und neuen Zugführer im Panzerbataillon 203 Tim Auge und Paul Lesemann über ihre Erfahrungen auf dem OL 3 sowie die ersten Schritte als Zugführer. Für die Neumitglieder des Jahrgangs 2020 stellte dies die erste Möglichkeit dar, beim FPU dabei zu sein. Die Abendveranstaltung ist mit über 20 Teilnehmern als Erfolg zu betrachten.
Thematisch aufbauend widmete sich der nächste Vortragsabend den Erlebnissen und Erkenntnissen eines erfahrenen Offiziers auf Kompanieebene. Hauptmann Marcus Wenzel vom Panzerbataillon 104 schilderte eine aktuelle Lage und seine Erfahrungen bei der eFP-Mission in Litauen. Sowohl die geteilten Lehren und Sichtweisen aus der einsatzgleichen Verpflichtung, aber auch der Umstand, dass möglicherweise noch mehrere der aktuell studierenden Offiziere im Laufe ihrer Karriere an dieser Mission teilnehmen werden, machte den Vortrag zu einer wertvollen, aber auch unterhaltsamen Veranstaltung.
Der letzte Vortrag unserer Vortragsreihe verließ thematisch die Ebene der Kompanie und wendete sich höheren Führungsebenen zu. Auf Anfrage erklärte sich der Presseoffizier der Panzerbrigade 21 „LIPPERLAND“, Hauptmann Martin Waltemathe, sofort bereit den studierenden Offizieren und Offizieranwärtern aus dem Inneren der Brigade und seinen zurückliegenden Einsatz im Kosovo zu berichten. Der Chef des Stabes der Panzerbrigade 21 „LIPPERLAND“, Oberstleutnant i.G. Marco Schulz, sprach in einem Grußwort weitere Unterstützung für den FPU Hamburg aus und übermittelte eine Besuchseinladung des Brigadekommandeurs.
Die Vorsitzenden und alle Mitglieder des FPU Hamburg bedanken sich herzlich bei allen Vortragenden, die mit großem persönlichen Einsatz einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Weiterbildung des FPU geleistet haben.
Aktuelles
Mit Wirkung zum 20.09.2021 hat der Leiter Studierendenbereich die Präsenzpflicht an der Helmut-Schmidt-Universität wieder eingesetzt. Rechtzeitig zur Einschleusung des ersten Studierendenjahrgangs im neuen Ausbildungskonzept für den Heeresoffizier, war somit das Home-Office für alle Soldatinnen und Soldaten beendet. Nicht zuletzt wurde dieser Schritt von einer erfolgreichen Impfkampagne mit einer Impfquote von über 90 % ermöglicht. Die drei Liegenschaften der HSU haben sich rasant wieder mit Leben gefüllt und es ist zumindest in großen Teilen wieder Präsenzlehre möglich. Auch die Interessengemeinschaften dürfen unter leichten Auflagen ihre Arbeit wieder in Präsenz aufnehmen. Es gilt nun den Jahrgang 2020 in den FPU zu binden und den Jahrgang 2021 anzuwerben. Darüber hinaus hat der FPU nun einen universitätsinternen Intranetauftritt, der sowohl der Präsentation als auch der Informationsweitergabe dient.
Am 11.10.2021 hat in der OHG der Universität der erste Stammtisch in Präsenz seit eineinhalb Jahren stattgefunden. Die nach der langen Home-Office-Phase erwartete rege Teilnahme, insbesondere der Studierendenjahrgänge 2019 und 2020 blieb allerdings aus. Insgesamt sind knapp 20 Mitglieder des FPU erschienen. Es stand gleich eine wichtige Personalentscheidung auf der Tagesordnung. Der Vorsitzende des FPU, Leutnant Hendrik Kornblum, stellte sein Amt zur Verfügung. Leutnant Kornblum hat vor einiger Zeit die erforderlichen Eignungstests für die Ausbildung zum Strahlflugzeugführer durchlaufen und wird demnächst den Heeresrock gegen eine Luftwaffenuniform tauschen. Er hat den FPU in der Covid-19-Pandemie unter widrigsten Bedingungen mit großem Einsatz geführt und vor allem so über die Home-Office-Phase aufrecht erhalten, dass sein Nachfolger an der Stelle ansetzen kann, wo wir vor Beginn der Pandemie aufhören mussten. Der FPU Hamburg dankt Leutnant Kornblum für seine hervorragende Leistung und wünscht ihm alles Gute in der neuen Laufbahn. Neuer Vorsitzender des FPU ist der bisherige Stellvertreter Leutnant Paul Jasper. Die Position des stellvertretenden Vorsitzenden hat Fähnrich Moritz Renk.
Ausblick
Am 04.11.2021 steht der Informationstag der Interessengemeinschaften für den neuen Studierendenjahrgang an. Dieser stellt jedes Jahr das effizienteste Mittel zur Werbung neuer Mitglieder dar. Dementsprechend wird ein hoher Aufwand für die bestmögliche Präsentation des FPU betrieben werden.
Der Kommandeur der Panzerbrigade 21 „LIPPERLAND“, Brigadegeneral Stephan Willer, hat im Zuge der Vortragsveranstaltung eine Einladung an den FPU ausgesprochen, die Brigade in Augustdorf zu besuchen. Wir beabsichtigen der Einladung zu folgen und die Panzerbrigade 21 „LIPPERLAND“ näher kennenzulernen. Wir freuen uns über diesen weiteren wertvollen Kontakt in die Truppe. Im nächsten Jahr soll dann, sofern möglich, zum alten Rhythmus von Besuchen auf Truppenübungsplätzen und Ausbildungstagen im Simulatorzentrum Munster zurückgekehrt werden. Auch sind weiterhin Vortragsveranstaltungen geplant. Der ehemalige Vorsitzende des FPU Hamburg, Oberleutnant Tim Auge (ZgFhr 4./203), ist bereits für einen Abend zum Thema OL3, Einzelkämpferlehrgang sowie die ersten Erfahrungen als Zugführer eingeplant.